Donnerstag, 14. Juni 2007

Zu schnell zum Denken

"Möchten Sie noch was zum trinken?" "Nein danke!" antwortete Mia schnell ohne zu überlegen, wie immer.Eigentlich wollte ich mir ein Wellnesswochenende gönnen. Ständig diese Arbeit, die mich nur noch ärgert. Der einzige Grund wieso ich nicht schon längst gekündigt habe, ist das viele Geld. Mein Chef nervt mich wirklich mit seinen dummen Eigenschaften. Denkt der eigentlich ich habe kein Leben? Als würde ich nur für meinen job leben! Gestern Abend, nach meinen alltäglichen Überstunden, schickte er mir eine E-Mail, ich solle doch mal schnell nach Rom fliegen, an meinem freien Wochenende!, und den Kunden etwas beruhigen. Der ist doch nicht mehr ganz…Ich versteh nicht wie ich es aushalte diesem verdammten egoistischen Vollidiot untergeordnet zu sein. Die ganze Arbeit überlässt er mir und außerdem…Ach du meine Güte, seit wann reg ich mich so über Kleinigkeiten auf? Nein, nein, flieg ich eben nach Rom. Nächstes Wochenende ist Wellness dran.
„So, nun sollte ich mich beeile, sonst verpasse ich meinen Flug zum Wellnesszenter!“ „Ja echt? Viel Spaß! Aber du hast es dir wirklich verdient. Ich mein, er hat dich das letzte Jahr extrem gefordert. Dass hätte ich nicht ausgehalten. Zusammengebrochen und vor allem mindestens 100 Mal durchgedreht wäre ich bei dem ganzen Stress den du hattest. Bewundernswert, dass du immer alles mit einem lächeln erledigt hast und niemals nein gesagt hast!“ Kurz dachte sie über das letzte Wochenende nach, wo sie in Rom war, dann besinnte sie sich wieder und gab ihrer Arbeitskollegin einen Kuss auf die Wange und verabschiedete ich. Ist er dass schon wieder? Sie höre eine hysterische Männerstimme schreien. „Wo sind Sie schon wieder? Bewegen Sie Ihren Hinter hier her! Sie sind noch lange nicht fertig und Sie gehen nirgendwo hin bevor Sie nicht fertig sind!“ Er schmiss ihr einen Stapel Unterlagen auf den Tisch und drehte sich zur Türe. Freundlich, wie immer, versuchte Mia ihrem Chef zu erklären dass ihr Flieger gleich startete und sie doch extra um dieses freie Wochenende bat. Die Diskussion begann. Er konnte sich nicht zurückhalten und fing an zu schreien, brüllen und wüten. Drohte ihr mit einer Entlassung und so eskalierte die Situation. Schnell riss er sich zusammen und wünschte ihr mit einem hinterhältigen Lächeln eine wunderschöne Nacht. Sie fühlte sich wie eine dritte Person, sah sich und ihn da stehen. Er grinste böse, sie sah ihn mit einem Gesicht ohne Ausdruck an. Was tu ich?! Oh Gott!, sie drückte das eiserne Messer in der Hand zusammen, der Erste Tropfen kullerte zu Boden, es folgten. Kein Schmerz in meiner Hand, nur rot, toller Rot-Ton, ging es ihr durch den Kopf. Das kalte Eisen drang in ihre Haut. Die Hand schnellte vor, es steckte in seinem Rücke. Ein kurzer Schrei, ein verwunderter Blick und alles war vorbei. Fuß vor Fuß, Schritt vor Schritt. Die Tür öffnete sich und sie trat hinein, setzte sich an einen Pult. Sie sah dem Polizist in die Augen. „Es ging so schnell.“

1 Kommentar:

Guenter hat gesagt…

Du erzählst hier wirklich eine Geschichte - d.h. das wirkt auch wie eine Geschichte. Die Gedanken fügen sich organisch in den Gesamttext ein - als Leser fühlt man kaum einen Bruch. Dieser Teil ist gut gelungen.
Aber wie ich schon gesagt habe, du solltest mehr auf die Korrekheit der Sprache achten: zum Trinken (Nomen nach Artikel), das (für "dieses"), besann (von 'besinnen'), der erste Tropfen, ...
Beachte auch, dass Konjunktionen ein Hinweis sind, dass ein Komma gesetzt werden muss: '..., ohne zu überlegen, ...', 'der einzige Grund, wieso ...', "..., wie ...' etc.